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Es werden Posts vom November, 2015 angezeigt.

Märchenwelt Hundeerziehung – „Raum einnehmen“ oder einschüchtern?

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Ein Hund sitzt auf der Rückbank eines Autos und bellt. Er sitzt dort immer, wenn er mitgenommen wird. Und bellt dann ständig. Warum er bellt, ist den Besitzern nicht bekannt. Ein Hundetrainer kommt und soll das Problem beheben.   Er setzt sich während der Fahrt neben den Hund. Als der Hund bellt, rückt der Mann immer näher an den Hund. Verdutzt wird der Hund ruhiger, bellt aber nach einer Gewöhnungsphase weiter. Daraufhin rückt der Mann weiter, so weit, bis der Hund praktisch zwischen ihm und der Autotür eingeklemmt ist. Das Bellen verstummt. Wenn der Mann wegrückt, bellt der Hund wieder. Also wird er wieder eingequetscht. Das Ganze wiederholt sich einige Male, bis der Hund für längere Zeit still ist. Unsicherer Hund wegen „freiem Raum“ Die Erklärung des Hundetrainers für den (scheinbar) schnellen Erfolg: Das ist ein Hund, der keinen Raum haben darf. Bei zu viel Raum fühlt sich der Hund unsicher und bellt deswegen. Wenn ich ihm den Raum nehme, fühlt er sich sic

Einfach nur sein – die verlorene Fähigkeit…

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Als ich vor einiger Zeit in Tansania war, besuchte ich auch Stämme der Massai, einem halbnomadischen Volk von Hirten. Bei den Massai erledigen in den Siedlungen die Frauen so gut wie alle Aufgaben, vom Hüttenbau bis zur Nahrungszubereitung usw. Die Hauptaufgabe der Männer ist es, ihre Nutztiere, Rinder und Ziegen, tagsüber auf die Weidgründe und zu Wasserstellen zu führen. Viele Stunden sind die Massaimänner dabei oft mit sich, ihren Gedanken und den Tieren allein, weil sie auch nicht dicht beieinander stehen – um den bestmöglichen Überblick zu behalten. Immerhin sind die Weidegründe ihrer Rinder oft in oder in der Nähe von Nationalparks, wo durchaus auch mal das ein oder andere Raubtier vorbeischaut. Die Männer sind aber, wie sie mir mitteilten, dabei nicht zu 100% aufmerksam – sie reagieren eigentlich nur, wenn ihre Hunde reagieren. Die meiste Zeit des Tages sind diese Männer anscheinend wirklich mit sich allein, stehen oder sitzen auf einem Stein, um in die Gegend zu „gucken“. Was