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Es werden Posts vom April, 2014 angezeigt.

Das Rudel und die Rudelführer

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Hundeartige unterscheiden sich in ihrem Sozialleben vielfach grundlegend von den Menschen. Auf den ersten Blick kann man diese Unterschiede nur schwer erkennen, wenn man jedoch einen zweiten Blick wagt, wird man durchaus Unterschiede feststellen. Hierarchien bei Primaten (wie dem Menschen) basieren häufig auf der Durchsetzungsfähigkeit einzelner Individuen und sind ein charakteristisches Merkmal im Sozialverhalten. Vielfach nehmen die stärksten Individuen, die sich auch im Kampf durchsetzen können, die höchsten Rangstellungen ein. Durchsetzungsstarke Tiere beider Geschlechter haben die meisten Nachkommen, weil sie sich auch den besten Zugang zu wichtigen Ressourcen wie zum Beispiel Futter sichern können. Sozialer Aufstieg, Position und Status sind wichtige Bestandteile der sozialen Grundstruktur von Affen und Menschen – genauso wie die Tatsache, dass die Mitglieder einer Gruppe, einer sozialen Gemeinschaft unter Primaten nicht zwingend miteinander verwandt sind. Durch Ab- und Zuwande

Im Konflikt mit dem eigenen Hund? Lassen Sie ihn mal gewinnen…

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Man liest und hört heute viel über „Grenzen setzen“ und „Konfliktmanagement“. Mein persönlicher Eindruck ist, wenn diese Begriffe genannt werden, dass damit eine bestimmte Art der Hundeerziehung gerechtfertigt werden soll. Denn letztlich läuft die Nutzung der vorgenannten Begriffe häufig darauf hinaus, dass empfohlen, bzw. geraten wird, dass man Grenzen notfalls auch mit unangenehmen Mitteln dem Hund gegenüber durchsetzen soll. Zudem wird im Zusammenhang mit Konflikten gern betont, dass diese zum Leben gehören und man sich diesen stellen soll. Mensch will immer „gewinnen“ – aus Angst der Hund möchte die Welt beherrschen Das „sich stellen soll“ läuft aber fast immer darauf hinaus, das geraten wird, der Mensch müsse den Konflikt zu seinen Gunsten gestalten. Der Mensch soll also sämtliche Grenzen setzen und alle Konflikte für sich entscheiden. Mit der Quintessenz, dass ein Hund, wenn man diese Ratschläge nicht befolgt, für den Menschen negative Verhaltensweisen (z. B. Aggressionen g

Koka kommt. Philosophie und Marketingfrei

Es ist ja modern, immer neue Pauschalschlagworte für „einmalige“ Hundeerziehungsphilosophien zu nutzen und zu kreieren. So wird Hundeerziehung und Kommunikation ohne Worte oder ohne akustische Signale propagiert. Warum auch immer, als ob alle Hunde taub wären… Im folgenden kleinen Filmchen strolcht meine Hündin Koka durch „ihre“ Wiese. Es ist aber Zeit für ihr Fressen, was ich gerade vorbereitet habe. Wie soll ich ihr jetzt draußen aber ohne Worte oder akustisches Signal mitteilen, dass sie zum Fressen kommen möchte? Soll ich einen Beschwörungstanz aufführen dessen Mitteilung über himmlische Energien zu ihr strömt? Soll ich ihr so mitteilen, dass sie kommen möchte und ihr Napf bereit steht? Oder soll ich es besser klassisch machen? Ohne die schönen Markennamengeschützen perfekten „Hundeumgangsphilosophien“? Natürlich mache ich es klassisch – sie ist 50 m von mir entfernt im Gebüsch. Nach allen Gesetzen der Logik kann ich sie nur über ein akustisches Signal benachrichtigen, zu mi

Pauschales Gerede, Clicker usw.

Wenn man sich in der heutigen Zeit zu irgendeinem Hundethema äußert, oder sich auch nur mit Hunden draußen bewegt, ist man eigentlich immer im Fadenkreuz irgendwelcher „Extremisten“. Die jede Handbewegung so oder so auslegen. Sage ich zum Hund, der penetrant einen Artgenossen besteigt nur „hey, lass das mal!“, könnten einige auf die Idee kommen, dass ich ein unverbesserlich brutaler Hardliner bin. Stehe ich dagegen draußen mit einem Hund und einem Clicker werde ich automatisch als „Guddiguddi Wattebausch“ beschimpft. Ich kenne tatsächlich inzwischen Hundehalter, die gehen nur noch einsame Wege oder spät am Abend zum Spaziergang hinaus. Nicht weil der Hund unverträglich wäre – nein, sie wollen Ihre Ruhe vor Pauschalschwätzern. Pauschale Gedanken weil man nicht mehr bis zum Ende liest Was mich an der Pauschalschwätzerei so maßlos auf die Palme bringt, ist das Pauschale an sich. Wenn es um Hunde geht gehen die Menschen ganz merkwürdig miteinander rum. Rechthaberei ist zur Religion ge