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Hör auf mit Rangordnung – fang an zu verstehen

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Seit Jahrzehnten hält sich im Hundetraining ein Mythos hartnäckig: Hunde würden versuchen,  die Führung zu übernehmen ,  dominant  zu werden oder sogar  den Menschen zu kontrollieren . Dieses Bild stammt aus einer Zeit, in der man das Verhalten von Hunden fast ausschließlich durch den Blick auf Wölfe erklären wollte – genauer gesagt: auf  gefangene, nicht miteinander verwandte Wölfe , die unter extrem unnatürlichen Bedingungen lebten. Heute wissen wir:  Dieses Dominanz- und Rangordnungskonzept ist wissenschaftlich widerlegt. 1. Hunde wollen keine Führungsposition gegenüber Menschen einnehmen Hunde sind keine strategisch denkenden Machtpolitiker. Sie planen nicht, ein Rudel zu übernehmen, Regeln aufzustellen oder Menschen zu dominieren. Was bestimmt das Verhalten von Hunden stattdessen? Selbstschutz : Hunde vermeiden Bedrohungen, Unsicherheit und Konflikte. Überleben und Komfort : Sie sichern Zugang zu Ressourcen (Nahrung, Sicherheit, Zugehörigkeit), aber ni...
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Polymorphismus im Dopamin-Transporter-Gen (SLC6A3) in der Hundezucht - das andere Leiden der Hunde... Menschen mögen Sport. Und sie haben sich für Sport diverse Sportgeräte kreiert. Wenn ein empfindungsfähiges Lebewesen wie ein Hund allerdings durch Zucht zum „Sportgerät“ degradiert wird, sollte man sich die Frage stellen, was das für den Hund, das empfindungsfähige Individuum, bedeutet. Die Zuchtpraktiken bei speziellen Hunderassen für spezielle Sportarten haben zu genetischen Veränderungen geführt, die das Verhalten und die Stressanfälligkeit dieser Hunde beeinflussen. Insbesondere wurde ein Polymorphismus im Dopamin-Transporter-Gen (SLC6A3) identifiziert, der mit Verhaltensauffälligkeiten wie unvorhersehbarer Aggression, Hyperaktivität und epileptischen Anfällen in Verbindung gebracht wird. Hunde mit diesem Polymorphismus zeigen erhöhte Aktivität sowohl in neuen als auch in vertrauten Umgebungen, was auf eine genetisch bedingte Herabsetzung der Reizschwelle hindeutet. Diese genetisc...
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Von der Hundeszene, Belohnungen und Strafen und von der Kuh im Quadrant Ganz ehrlich, mal so unter uns. Irgendwie geht mir die „Hundeszene“ im Moment unheimlich auf den Zeiger. Ich meine damit natürlich nicht die Hunde. Die können mir niemals auf den Zeiger gehen. Aber die Menschen innerhalb dieser „Community“ sind derart festgefahren, dass eine Weiterentwicklung praktisch immer im Keim erstickt wird. Im Keim einer quadrantierten Engsicht im Nebel der vermeintlichen Wahrheiten. Im Grunde genommen dreht es sich ausschließlich darum, ob man Hunde über Belohnung oder über Strafe trainiert, was ausschließlich richtig ist – geht es nur über Belohnung, darf man etwas Strafe anwenden, wieviel Strafe ist okay und was empfindet ein Individuum überhaupt als Strafe? Dieser augelutschte Mittelweg muss immer wieder herhalten, als eine vieler Rechtfertigungsformen, um Strafe  immer und immer wieder zu etablieren. Es geht nur noch darum, ob, wie wann, wo, wieviel belohnt oder bestraft wird o...
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Gina  Gina öffnete müde ihre Augen. Irgendwie steckte ihr die Ruhe der Nacht noch in den Gliedern, aber wie es für Hunde überhaupt und ihre Rasse im Besonderen üblich ist, hielt sie sich nicht lange mit dem Wachwerden auf, sondern war direkt für die Abenteuer des Tages bereit. Wie immer ließ Frauchen sie nach dem Aufstehen direkt in den Garten, wo sie sich lösen konnte und danach im Haus ihr Frühstück genießen. Schon während des Frühstücks kam in ihr die Vorfreude auf den üblichen, anschließenden Spaziergang auf. Raus, bewegen, Energie abbauen, die Welt sehen und erkunden, über fremde Markierungen pinkeln und der Nachbarkatze wieder mal erklären, wem dieses Revier gehört. Nämlich ihr und ihrem Frauchen. Diesem supertollen Frauchen, das immer für sie da war.    Wenn sie vor lauten Geräuschen Angst hatte, wenn ihr irgendwelche Menschen bedrohlich vorkamen. Frauchen war immer dieser Fels in der Brandung, auf den sie sich verlassen konnte. Hinter der sie sich in diesen Angstm...