Der moderne Hundetrainer
Es ist in allen Bereichen und Berufen so. Neues Wissen,
gesellschaftliche und moralische Entwicklungen sowie der Stand der aktuellen
Forschungen, prägen die Entwicklung. Berufe und Berufsbilder ändern sich,
passen sich den oben genannten Faktoren an.
Grundlagen des Hundeverhaltens und der
Hundebedürfnisse
So auch der Beruf des Hundetrainers. Ein moderner
Hundetrainer muss sich heute in den Bereichen der Neurobiologe, der
Tierpsychologie und der Verhaltensgrundlagen auskennen und wissen, wie sich ein
Hund wann und warum verhält. Und vor allem muss er wissen, welche Faktoren
daran beteiligt sind, dass ein Hund sich wohl fühlt. Zudem müssen ihm alle
wichtigen Erkenntnisse über die artgerechten und fairen Möglichkeiten bekannt
sein, wie man Hundeverhalten zu dessen eigenen Nutzen, sowie einer besseren
Harmonie im Zusammenleben mit dem Menschen, beeinflussen kann. Wozu auch ein
Grundwissen gehört, welchen Einfluss ggf. medizinische Ursachen auf den Hund
und sein Verhalten haben.
Menschen coachen
Neben dem Wissen rund um den Hund sollte ein guter
und moderner Hundetrainer allerdings auch ein guter Coach für den Hundehalter
sein. Auch eine grundlegende und gute Schulung, die dem Hundetrainer hilft, den
Hundehalter auf Augenhöhe zu beraten und zu coachen, ist eine wichtige
Voraussetzung für die seriöse Ausübung des Berufs.
Beruf mit militärischem Ursprung
Der Beruf des Hundetrainers hat sich in erster
Linie im 19. Jahrhundert im Militärbereich entwickelt, wo Hunde zu Kampfzwecken
missbraucht und ausgebildet wurden, was einen fast bedingungslosen Gehorsam
forderte. Die Hunde wurden dort über Einschüchterung und Strafe „ausgebildet“,
was zeitweilig Erfolg brachte, aber die Bedürfnisse des Hundes missachtetet und
ein psychisch gesundes Leben für den Hund unmöglich machte. Die im
Militärbereich erdachten und praktizierten Ausbildungsmethoden, um Hunde zu
bedingungslosem Gehorsam zu bringen, wurden später auch im privaten Bereich
weitergeführt und angewandt. Vor allem im aufkeimenden Bereich des Hundesports
und der Rassehundeausstellungen zum Ende des 19. und zum Beginn des 20.
Jahrhunderts. Zudem begannen im 20. Jahrhundert erste professionelle
Forschungen an Hunden, die sich in erster Linie an Beobachtungen an gefangenen
Wölfen und Hunden orientierten, die in sozial beengten, unnatürlichen
Verhältnissen leben mussten.
Fehlinterpretationen flossen in Hundeausbildung
ein
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(c) Fotolia - isa vira |
Die so entstandenen sozialen Konflikte wurden
missinterpretiert und flossen in die sowieso schon streng militärische
Hundeausbildung ein. So hat sich über viele Jahrzehnte eine Form des
Hundetrainings entwickelt, welche auf Einschüchterung und Gehorsam beruhte. Dem
Hund gegenüber, oft aber sogar auch dem Hundehalter gegenüber.
Diensthundebereich und Hundesport
Hundetraining kommt also aus dem
Diensthundebereich, später dem Sport und dem Zucht- und Ausstellungswesen. Da
sich die Hundehaltung heute insgesamt verändert hat, wird Hundetraining immer
mehr auch im häuslichen Bereich durchgeführt und angeboten. Wurden die Hunde
früher, außerhalb des Diensthunde- und Sportbereichs, meist kaum trainiert und
in gewissem Rahmen in ihrer Tagesgestaltung sich selbst überlassen, müssen sie
heute in ein komplexes Gesellschafts- und Sozialgefüge der Menschen integriert
werden. Dabei helfen die modernen Hundetrainer, die durch die komplexen
Aufgaben und das inzwischen komplexe Wissen rund um Hund und Mensch, mit ganz
neuen Aufgaben konfrontiert werden.
Tierschutzgesetz
Allein schon aus gesetzlichen Gründen rund um den
Tierschutz, müssen Hundetrainer heute breiter aufgestellt sein. Sie benötigen
inzwischen eine behördliche Erlaubnis, um gewerblich in der Hundeausbildung zu
arbeiten. Die Erlaubniserteilung benötigt eine Sachkunde, die ein solides
Wissen in den Bereichen Biologie, Tierpsychologie, Neuropsychologie,
medizinischen Grundlagen, Tierschutzrecht, Ausbildung, Training, Kommunikation,
Körpersprache uvm., verlangt.
Um in der heutigen Zeit also seriös und
erfolgreich als Hundetrainer arbeiten zu wollen, benötigt es umfassender
Ausbildungen, die alle fachspezifischen und rechtlichen Grundlagen vermitteln,
die in dem Berufsbild notwendig sind.
Ausbildung
Das neue Angebot der Riepe Akademie, die
Fernausbildung mit optionalem Praxiscamp zum Hundetrainer nTR, vermittelt genau
das Wissen, welches Hundetrainer heute haben müssen, um die Sachkunde für eine
behördliche Erlaubnis nachzuweisen. Und mehr. Zum Beispiel wird dort zusätzlich
intensiv auf das Coaching und die professionelle Beratung des Hundehalters
eingegangen. Zudem spielt die Tierpsychologie eine große Rolle, weil der
Hundetrainer, bevor er an Symptomen arbeitet, ein ausführliches Wissen über die
Verhaltensgründe erwerben sollte. Auch in dem Bereich vermittelt die neue
Ausbildung weit mehr Wissen, als von Behörden abgefragt wird.
Wer Interesse an einer Hundetrainerausbildung hat,
die den Anforderungen an einen modernen und seriösen Hundetrainer entspricht,
kann sich hier weiter informieren:
Insgesamt kann man festhalten, dass der moderne Hundetrainer heute mit seiner Wissensgrundlage weitaus breiter aufgestellt sein muss als früher, um seriös und erfolgreich in dem Bereich zu arbeiten. Berufseinsteigern bieten sich inzwischen viele Möglichkeiten, sich das Wissen anzueignen. Aber auch „alten Hasen“ würde es an einigen Stellen nicht schaden, sich fortzubilden und das Wissen auf den neusten Stand zu bringen. Wie gesagt, ein Hundetrainer hat heute wesentlich vielfältigere Aufgaben als früher.
Regelmäßige Fortbildungen
Und auch in allen anderen Berufsbereichen kann man
verlangen, dass sich die Fachleute regelmäßig und den Gesetzen entsprechend
fortbilden und ihre Sachkunde erhalten oder beibehalten. Ich hätte auch kein
großes Vertrauen in einen Arzt, der seine letzte Fortbildung in den 1970er
Jahren besucht hat. Kommt bei Ärzten nicht vor? Stimmt zum Glück. Aber im
Bereich Hundetraining gibt es das tatsächlich…