Hunde haben in Situationen, die sie als bedrohlich oder unangenehm empfinden, verschiedene Strategien, damit fertig zu werden. Eine wichtige Strategie ist, der Situation zu entfliehen. Das ist aber nicht immer möglich, weil viele Hundehalter oft nicht mal bemerken, welche Situationen Hunde als unangenehm oder gar bedrohlich empfinden. Und die Hunde an der Leine in die Situation hineinmanövrieren. Wird der Hund dann mangels Fluchtmöglichkeit an der Leine aggressiv um die vermeintliche Bedrohung abzuwehren, der er nicht aus dem Weg gehen kann, wird das von den Hundehaltern vielfach falsch gedeutet. Als Dominanz, Ungehorsam oder ähnliches betitelt. Die Ignoranz, Fehlinterpretation von Hundeverhalten und vor allem auch die Fehlinformationen durch „Hundeexperten“ führen häufig zu Problemen im Verständnis zwischen Menschen und Hunden. Auf den Boden drücken? Zurück zu der Strategie der Hunde, bedrohlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Wenn man in einer Situation, wie zuvor beschrieb...
Anfang dieser Woche hatte ich einen neuen Beratungstermin bei einer Familie und Ihrem Hund. Im telefonischen Vorgespräch wurde mir berichtet, dass der Hund, ein Jack-Russell-Mix, immer bellend zur Haustür laufen würde, wenn sich Besuch durch schellen ankündigen würde. Beim Eintreten des Besuchs würde der Hund diesen verbellen und bedrohen, aber (noch) nicht zuschnappen. Solche Fälle sind nicht selten in meiner täglichen Praxis. Ein gezieltes Training, welches dem Hund zeigt und vorgibt, wie er sich in dieser Situation verhalten muss, zeigt meist gute Ergebnisse. Ersatzverhalten trainieren, Strukturen im Hundeleben entwickeln und an der Ruhe und Souveränität der Besitzer arbeiten. Und alles natürlich auf die individuellen Umstände abgestimmt, kennzeichnen meine grundsätzliche Herangehensweise bei solch einem Fall. Das Ganze braucht natürlich etwas Zeit und konsequentes, durchdachtes Training, zeigt aber meist ein positives Ergebnis für Mensch UND Hund. Gut, ich erschien also zu dem ve...
Was ich da mache? Nun, ich schlafe ab jetzt am Boden mit Regi in seinem Bettchen. Heute konnte man (mal wieder) im Internet lesen, dass Hunde nicht im Bett schlafen sollten. Eine der Begründungen war dort, dass man "Rangordnungprobleme" bekommen könne, wenn der Hund im Menschenbett schläft. Mein Rückschluss: Wenn ich also im Hundebett schlafe, hat der Hund ein Rangordnungsproblem mit mir... Mein Rat an alle verhinderten "Rudelführer" - macht es Euch im Hundebett bequem, und schon ist die Rangordnung geklärt. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Erziehungsmaßnahme recht unbequem ist. Regi ist klein, sein Bett ist entsprechend. Also muss der größte Teil von mir auf dem Fußboden liegen. Was man nicht alles für die Rudelführerschaft tut...
(c) fotolia - Roman Dekan Nein, ein Hund pinkelt uns nicht aus Protest vor die Füße. Wenn Hunde in Aufregung geraten, ist in solchen Situationen hormonell auch die Steuerung des Wasserhaushaltes und der Blase beteiligt. Das klassische „aus Angst in die Hose machen“ beruht auf dem Prinzip. Den Hund dafür zu „maßregeln“, wenn er uns vor Aufregung vor die Füße pinkelt, ist also kontraproduktiv und in hohem Maße ungerecht. Man sollte eher die Gründe für die Aufregung, für die Ängste ins Visier nehmen und sie so gut es geht abstellen. Oder gesundheitliche Gründe prüfen. Einen Hund allerdings für ein Malheur zu strafen, welches durch unangenehme Gefühle begründet wurde bringt nicht nur nichts. Es bedeutet für den Hund noch mehr unangenehme Gefühle und noch mehr Stress. Zusätzlich veranlasst es den Hund auch dazu, das Vertrauen in seinen Menschen zu verlieren…
Mit der Bezeichnung Triebe ist das so eine Sache. Eigentlich spricht man heute eher von Motivationen. Auch von Motivationen, die von innen kommen und einen gewissen Drang auslösen, etwas zu tun. Also durchaus von inneren Antrieben. Da ist zum Beispiel im Kindesalter das Spielverhalten. Man hat einen inneren Drang zu spielen. Damit Körper, Geist und Fähigkeiten trainiert werden. Dieser Drang lässt aber nach, je älter man wird - um mit den Kräften zu haushalten. Der Drang zu spielen kommt von innen und wenn man diesen inneren Antrieb als Trieb bezeichnet, ist das sicher kein Weltuntergang. Jagdtrieb oder Schutztrieb gibt es aber nicht. Jagdverhalten wird nicht von innen ausgelöst. Ein Beutegreifer zeigt es nur nach einem äußeren Reiz. Das Suchen und Aufspüren von Nahrung kommt allerdings wieder von innen (Hunger). Das nennt man aber nicht Jagdverhalten, sondern die erste und zweite Phase des „Appetenzverhaltens“, welches in diesem Fall die Nahrungssuche und das Erkennen von Nah...