Fuchswochen – Mitfühlende Gedanken an die kleinen Verwandten unserer Haushunde, die in diesen Wochen ihr Leben lassen…

In dieser Woche las ich in der heimischen Presse, dass sich die örtlichen Jäger gegenseitig zu den alljährlich stattfindenden „Fuchswochen“ aufriefen. Diese Fuchswochen sind konzentrierte Zeiten, wo Füchse bejagt werden, um deren „unkontrollierte Ausbreitung“ zu verhindern. Mit der fehlenden wissenschaftlichen Grundlage einer Fuchsbejagung an sich beschäftige ich mich ja schon in folgendem Artikel. Die Zusammenhänge können Sie dort nachlesen, wenn Sie möchten.
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es heute keinen nachvollziehbaren Grund mehr, Füchse überhaupt zu bejagen. Fuchsbestände haben genügend natürliche Mechanismen, die Überpopulationen verhindern (siehe vorher genannten Link). Die Gefährdung von Mensch und Hund durch Tollwut, Fuchsbandwurm oder auch Räude ist bei näherer Betrachtung praktisch nicht vorhanden und es konnte auch noch nie ein Nachweis erbracht werden, dass Füchse ursächlich für die Ausrottung von anderen Tierarten verantwortlich sind. Nach aktuellsten Untersuchungen überall auf der Welt, in unterschiedlichsten Habitaten (auch in der so genannten Kulturlandschaft) konnte nirgendwo auch nur im Ansatz ein Nachweis erbracht werden, der die Fuchsbejagung in irgendeiner Form rechtfertigen würde. Trotzdem starten in diesen Tagen überall in Deutschland „Fuchswochen“, überall in Deutschland sterben Füchse, obwohl es keinen echten Grund dafür gibt. Trocken wissenschaftlich gesehen „schadet“ das der Population nicht, meist sogar im Gegenteil. Aufgrund der auch im Link beschriebenen Mechanismen führt Fuchsbejagung letztlich sogar dazu, dass die Populationen anwachsen. Fuchsjagd wirkt also nicht nur nicht, die Population an sich kann sogar steigen…
Aber Populationsgrößen interessieren mich persönlich nur am Rande. Für mich steht immer das einzelne Lebewesen im Vordergrund. Jeder Fuchs ist ein atmendes und  fühlendes Lebewesen, welches uns in seinem Empfinden ähnlicher ist, als wir denken. Es ist, vorsichtig ausgedrückt, nach meiner Ansicht nicht „in Ordnung“, ein solches Lebewesen zu töten – ganz besonders dann, wenn es keinen auch nur annähernd vernünftigen oder logischen Grund gibt.
Viele fragen sich jetzt vielleicht, was diese Zeilen in einem Hundeblog zu suchen haben. Ganz einfach, weil Füchse sehr nahe Verwandte unserer Hunde sind. Und Hundehalter sich sehr gut vorstellen können, dass jedes Fuchsindividuum mehr Mitgefühl verdient hat und mehr vom Leben erwarten sollte, als nur Zielscheibe für Jäger zu sein. Vielleicht denken Sie ja an diese Zeilen, wenn Sie in der Tageszeitung etwas von Fuchswochen lesen. Oder Sie denken daran, wenn sie beim Spaziergang mit Ihrem Hund in der Feldflur einen lauten Knall hören. Dann kann es gut sein, dass ein kleiner, roter Verwandter Ihres Hundes gerade sein Leben verliert. Vollkommen ohne einen logischen Grund…

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