Hunde haben in Situationen, die sie als bedrohlich oder unangenehm empfinden, verschiedene Strategien, damit fertig zu werden. Eine wichtige Strategie ist, der Situation zu entfliehen. Das ist aber nicht immer möglich, weil viele Hundehalter oft nicht mal bemerken, welche Situationen Hunde als unangenehm oder gar bedrohlich empfinden. Und die Hunde an der Leine in die Situation hineinmanövrieren. Wird der Hund dann mangels Fluchtmöglichkeit an der Leine aggressiv um die vermeintliche Bedrohung abzuwehren, der er nicht aus dem Weg gehen kann, wird das von den Hundehaltern vielfach falsch gedeutet. Als Dominanz, Ungehorsam oder ähnliches betitelt. Die Ignoranz, Fehlinterpretation von Hundeverhalten und vor allem auch die Fehlinformationen durch „Hundeexperten“ führen häufig zu Problemen im Verständnis zwischen Menschen und Hunden. Auf den Boden drücken? Zurück zu der Strategie der Hunde, bedrohlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Wenn man in einer Situation, wie zuvor beschrieb...
Anfang dieser Woche hatte ich einen neuen Beratungstermin bei einer Familie und Ihrem Hund. Im telefonischen Vorgespräch wurde mir berichtet, dass der Hund, ein Jack-Russell-Mix, immer bellend zur Haustür laufen würde, wenn sich Besuch durch schellen ankündigen würde. Beim Eintreten des Besuchs würde der Hund diesen verbellen und bedrohen, aber (noch) nicht zuschnappen. Solche Fälle sind nicht selten in meiner täglichen Praxis. Ein gezieltes Training, welches dem Hund zeigt und vorgibt, wie er sich in dieser Situation verhalten muss, zeigt meist gute Ergebnisse. Ersatzverhalten trainieren, Strukturen im Hundeleben entwickeln und an der Ruhe und Souveränität der Besitzer arbeiten. Und alles natürlich auf die individuellen Umstände abgestimmt, kennzeichnen meine grundsätzliche Herangehensweise bei solch einem Fall. Das Ganze braucht natürlich etwas Zeit und konsequentes, durchdachtes Training, zeigt aber meist ein positives Ergebnis für Mensch UND Hund. Gut, ich erschien also zu dem ve...
Gina Gina öffnete müde ihre Augen. Irgendwie steckte ihr die Ruhe der Nacht noch in den Gliedern, aber wie es für Hunde überhaupt und ihre Rasse im Besonderen üblich ist, hielt sie sich nicht lange mit dem Wachwerden auf, sondern war direkt für die Abenteuer des Tages bereit. Wie immer ließ Frauchen sie nach dem Aufstehen direkt in den Garten, wo sie sich lösen konnte und danach im Haus ihr Frühstück genießen. Schon während des Frühstücks kam in ihr die Vorfreude auf den üblichen, anschließenden Spaziergang auf. Raus, bewegen, Energie abbauen, die Welt sehen und erkunden, über fremde Markierungen pinkeln und der Nachbarkatze wieder mal erklären, wem dieses Revier gehört. Nämlich ihr und ihrem Frauchen. Diesem supertollen Frauchen, das immer für sie da war. Wenn sie vor lauten Geräuschen Angst hatte, wenn ihr irgendwelche Menschen bedrohlich vorkamen. Frauchen war immer dieser Fels in der Brandung, auf den sie sich verlassen konnte. Hinter der sie sich in diesen Angstm...
Baldur Langsam und optisch ohne jede Eleganz stapfte Baldur in Richtung des Sofas, nachdem er seinen Napf mit dem Abendessen geleert und ausgiebig ausgeleckt hatte. Wie jeden Tag um diese Zeit saß Herrchen schon auf dem Sofa und wartete, bis sich Baldur zu ihm gesellte. Der Weg vom Futternapf schien für Baldur eine Herausforderung zu sein. Schwer atmend kam er schließlich dort an und stellte sich vor das Sofa. Dort gab er einen wuffenden Laut von sich. Herrchen reagierte sofort. Er stand auf, griff unter den Bauch von Baldur und hob dessen Vorderkörper mit den Vorderbeinen auf das Sofa. Im zweiten Schritt nahm er dann das Hinterteil des Hundes und hob es ebenfalls herauf, bis der schwere und schwerfällige Hund komplett auf der Sitzfläche war. Baldur legte sich direkt hin und atmete immer noch schwer. Baldur hatte es mehrfach ausprobiert, Herrchen durch das Wuffen dazu aufzufordern, ihm irgendwie Hilfestellung beim Besteigen des Sofas zu geben. Und nachdem Herrchen es gelernt und ...
Was ich da mache? Nun, ich schlafe ab jetzt am Boden mit Regi in seinem Bettchen. Heute konnte man (mal wieder) im Internet lesen, dass Hunde nicht im Bett schlafen sollten. Eine der Begründungen war dort, dass man "Rangordnungprobleme" bekommen könne, wenn der Hund im Menschenbett schläft. Mein Rückschluss: Wenn ich also im Hundebett schlafe, hat der Hund ein Rangordnungsproblem mit mir... Mein Rat an alle verhinderten "Rudelführer" - macht es Euch im Hundebett bequem, und schon ist die Rangordnung geklärt. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Erziehungsmaßnahme recht unbequem ist. Regi ist klein, sein Bett ist entsprechend. Also muss der größte Teil von mir auf dem Fußboden liegen. Was man nicht alles für die Rudelführerschaft tut...