Traubenführung natürliches Hundeverhalten?

Im Moment sieht man (leider) immer häufiger Videos oder hört und liest Aussagen von Typen, die mir gewaltig auf den Senkel gehen. Ich meine diese Leute, die vor einem „Hunderudel“ herlaufen oder Radfahren, und die Hunde dicht wie Trauben gedrängt diesem Menschen folgen, ihn nie überholen und auch nicht aus der „Formation“ ausscheren. Wie von Geisterhand bewegt sich die enge Traube aus Hunden hinter dem Menschen her. Und das Ganze wird beklatscht und mit „Führungsqualitäten“ gelobt.

Mit „Korrekturen“ zusammengehalten
Oh, Mann! Hunde würden in einem selbstgewählten Umfeld, in einer Gruppe, der sie freiwillig beigetreten sind, niemals ein solches Verhalten zeigen. Eng aneinander gedrückt einem Individuum blind folgen. Das ist völlig unnatürliches Verhalten, welches nur so gezeigt werden kann, indem die „Formation“  durch Schläge, Tritte und andere „Korrekturen“ zusammengehalten wird – so lange, bis es funktioniert und im Video oder TV präsentiert werden kann. Jeder der ausschert, hat mit ernsthaft unangenehmen Konsequenzen zu rechen. Wie gesagt, das Verhalten zeigen Hunde niemals untereinander. Wenn sich Hunde freiwillig einmal zu einer Gruppe zusammenschließen sollten, ist das meist ein „lockerer“ Haufen, in dem es einige Regeln im Umgang miteinander gibt und an die sich die Individuen anpassen. Aber so ein blindes Folgen aus Angst vor Züchtigung, ist unnatürliches Verhalten. Darüber gibt es auch keinerlei Nachweise unter freilebenden Hunden.
Was soll das?
Mir stellt sich zudem die Frage, was das soll, sich mit 10 oder 20 Hunden so durch die Welt zu bewegen? Es dient doch nur einem – dem Machtgefühl und dem Ego der menschlichen Protagonisten. Und die Hunde werden durch so eine unnatürliche „Beschäftigung“ stark gestresst und traumatisiert. Ein schönes Leben ist das nicht – auch wenn sich viele Hunde in ihr Schicksal fügen und das böse Spiel mitmachen. Ein artgerechtes Leben führen diese Hunde definitiv nicht.
Resozialisieren oder traumatisieren?
Diese Art von Hundeführern ist auch oftmals die, die Hunde „resozialisieren“, indem sie sie einfach in ihr „Rudel“ setzen, bestehend aus 10 bis über 20 Tieren. Auf engstem Raum mit über 20 fremden Individuen. Naja, so bricht man jedes Lebewesen. Das hat aber nichts mit Resozialisierung zu tun. Eher mit traumatisieren.
Selbst erleben
Am liebsten würde ich diese traubenführenden Typen mal allesamt einfangen, in einen engen Raum sperren, wo sie lange Zeit nur sich selbst und ihren „Mitstreitern“ überlassen blieben. Lagerkoller und Lageraggressionen vorprogrammiert. Bei Menschen wahrscheinlich viel schneller und heftiger, als bei Hunden. Aber okay, alle paar Tage würde ich sie mal aus ihrem engen Pferch herauslassen. Dann müssten sie mir alle dichtgedrängt folgen. Und wehe dem, der ausschert…

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