WAS ist WAS Buch über Hunde. Liebe Kinder – bitte nicht nachmachen!

Ich war schon immer ein neugieriger Mensch und sehr interessiert daran, Dinge zu hinterfragen und mir Wissen anzueignen. Darin haben mich in den 70er Jahren, als ich eine Kind war, immer die WAS ist WAS Bücher gefördert, weil Wissen dort kindgerecht und meist sachlich, fachlich korrekt weitergegeben wurde und wird. Einen Teil meiner Neugier und meines Wissensdurstes konnte ich als Kind durch die WAS ist WAS Bücher stillen. Und sicher haben die mir dort Vermittelten Dinge prägenden Character für mich gehabt – speziell als Kind saugt man Informationen doch auf wie ein Schwamm, hinterfragt diese aber auch kaum. Nun ist es lange her, dass ich mal einen Blick in ein WAS ist WAS Buch geworfen habe. Mit zunehmendem Alter ändern sich natürlich auch die Sachbücher, die man liest. Bis mich jetzt der Sohn einer Kundin auf das aktuelle (Ausgabe 2010) WAS ist WAS Buch zum Thema Hunde aufmerksam machte. Dort steht tatsächlich, dass man Welpen (!), wenn man ihnen etwas verbieten möchte, wenn man sie Maßregeln will, im Nacken packen und kräftig (!) schütteln soll. Weil das Hundemütter auch machen würden…
Nun, es gibt unter Hundeexperten eigentlichen keinen Zweifel mehr darüber, dass diese Aussage mehr als Unfug ist. Hunde, die andere im Nacken packen und kräftig schütteln, haben eine Tötungsabsicht – und nein, Hundemütter machen so etwas nicht als Maßregelung. Sie „knuffen“ mal kurz oder zeigen vielleicht mal ihre Zähne, aber ohne zuzubeißen. Mit den Zähnen im Nacken packen und kräftig schütteln machen Hundemütter nicht – zumindest nicht, wenn sie den Welpen nicht töten wollen. Das kommt in der Natur durchaus vor – Muttertiere, die kranke Welpen haben und diese „erlösen“, oder die Welpen anderer Hunde, die ggf. die Ressourcen des eigenen Nachwuchses und somit deren Leben gefährden, werden in der Natur schon einmal „beseitigt“. Wie gesagt, kräftiges Nackenschütteln hat immer eine Tötungsabsicht – keine Hundemutter setzt das ein, um ihren Welpen zu Maßregeln. Da mit dem Nackenschütteln also eine Tötungsabsicht in Verbindung steht, hat ein Welpe auch Todesangst, wenn Menschen dies bei ihm anwenden. Mit teilweise gravierenden Auswirkungen auf den jungen Hund. Späteres Problemverhalten inklusive…
Schlimm finde ich, das, wie vorher schon erwähnt, ein Kindersachbuch besonders tief wirkt und sich bei Kindern einprägt. Wenn solch ein Schwachsinn in einem Kinderbuch mit hoher Auflage steht, darf man sich nicht wundern, dass Hunden heute immer noch die abstrusesten Dinge angetan werden…
Vielleicht finden diese Zeilen  ja irgendwie den Weg zum Tessloff-Verlag. Für diesen Fall sind folgende Worte direkt an die zuständige Stelle gerichtet:
Liebes Team von WAS ist WAS, lieber Tessloff-Verlag. Ich war, wie erwähnt, als Kind und Jugendlicher ein großer Fan der WAS ist WAS Bücher und finde die Bücher immer noch gut und wichtig. Ich würde mich daher freuen, wenn Sie diesen Fauxpas, der zu Hundeleid führen kann und auch führt, irgendwie beheben könnten…
Und an alle Kinder: Bitte nie einen Hund im Nacken packen und schütteln!  

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